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WegWorte:

6. Wahr-Werden

nicht
mehr
zerteilt
will ich leben

das innere Feuer
lässt schmerzlich GeTrenntes
endlich verschmelzen
so dass ich eins werde
mit mir

zu geben
meine eigene Art

für die WiederGeBurt
lebendigen Sterbens

~~~

unaufhaltsam
war sie in mein BeWusstSein gedrungen
diese GeWissheit:

der Boden auf dem ich noch stehe
wird nicht mehr lange tragen

was ich für sicheren Grund gehalten
schwindet unmerklich

vor meinem inneren Auge
das Bild einer Höhle
auf deren Wölbung ich stehe
wissend mit jeder Faser
ich muss auf ihren Grund

ahnende ZuStimmung
mit Angst gepaart
dann wird sich also wieder alles ändern
und 
ich muss in das Unterste hinein
fallen
stürzen
fliegen

ohne jede VorStellung
wie es sich anfühlen
wie lange es dauern wird
und ohne jede GeWähr
wie und wo
ich ankommen werde
nur wissend:
kein anderer Weg ist möglich

~~~

alle Eitelkeiten
entfernen
aus sich selbst
dass sie nicht umschlingen
die Hoffnung
sie in die Irre zu führen

leise Gefahr
deren Gift
den Tod bringt

achtsam bleiben
und
diese Aufgabe
mit GeDuld
immer aufs Neue
vollbringen

~~~

beharrlich
ist die EntTäuschung

dringt in alle Winkel
stöbert
nach und nach
jede noch so verborgene
Täuschung
auf

allmählich
wird’s leerer

weniger
verstellt den Blick

mein Selbst
beginnt sich zu gewöhnen
an die befreiende Schwere
dieser Arbeit

ihren bittersüßen GeSchmack
der lange haftet
und
sich in die UrInnerung
eingräbt

auf das
nichts
vergessen werde

~~~

ich
will
Raum
in dieser Zeit

zu lange
schon
gezögert
fällt es mir schwer
meinen Schritt
vom Hunger
nach wahrhaftigem Leben getrieben
zu mäßigen

und
die Gaben
des AugenBlicks
in liebevoller AufMerksamkeit
anzunehmen

und
meiner Dankbarkeit
lebendigen AusDruck geben

~~~

wieder
eine Hoffnung
die sich als Täuschung
enthüllt
die wie eine SternSchnuppe
in die verschlingende Dunkelheit
eintaucht
ohne
dich
zu berühren

doch
schon immer
ist die EntTäuschung
die dunkle Schwester
der SehnSucht

~~~

rastlos
fördern
meine Zweifel
GeWissheiten
aus den dunklen Kammern
meines Herzens

bringen sie
ins helle Licht
der Sonne
drehen
und
wenden sie

zeigen
mit spitzen Fingern
auf jede wunde Stelle

verwerfen alles
was nicht trägt

dringen vor
bis zum Kern

warten auf die Frucht

~~~

hartnäckig
und zäh
wurzelt MissTrauen
im Grunde des Herzens

wohlgenährt
aus den Verletzungen
von AnBeginn

SehnSucht
nährt
die Saat des VerTrauens

Hoffnung 
und ZuVerSicht
roden
PfahlWurzeln
im HerzensGrund

bereiten den Boden

~~~

welch ein Genuss
den StarrSinn
entbehren zu können

und
sich dem schweren Fließen
allmählichen Werdens
anzuvertrauen

wundervoll
und schön
wenn sich der Ort
innerster Sicherheit
durch die Wachsamkeit
des Zweifels
fruchtbar
weitet

~~~

UnGeDuld
liegt auf der Lauer
in mir

sprungbereit
angriffslustig
wirft mich aus dem GleichGeWicht

knurrt
wenn ich ihr zu wehren suche
mich der GeDuld zu widmen

ihrer stillen Schwester
mit dem längeren Atem

die warten kann
voller LangMut
voller GleichMut
beharrlich
und
sanft

zwischen ihnen
übe ich mich
in AusGeWogenheit

~~~

wenn
die UnRuhe
durchs GeFlecht
der Sonne
wirbelt

beschwöre ich
die ZuVerSicht
aus allen Zellen
zu strömen

gelingt es
berühren sich
meine Angst
und
meine SehnSucht

als Schwestern
für die AusGeWogenheit
des Glücks

~~~

 

ziellos
umherstreifen
ohne
mich von der Stelle
zu bewegen

ungewollt
alle EinDrücke
von außen

nur geduldet
durch GeDuld
mit mir

hingegeben
einem Warten
das nicht weiß
worauf

einen Schnitt machen
zwischen
mir und der Welt

mich zu öffnen
den Himmeln
der Erde
die 
mein tastendes Suchen
gleichmütig aufnehmen
gleichgültig einschließen

~~~

manchmal
sehnt
alles in mir
nur
das einfachste Tun

müde
mein Kopf

VerGeblichkeit
umschlingt
meine Seele

will sie vom Schmerz
der SehnSucht
entbinden

noch
einen Schritt
gehen
zu mir

in die EigenMacht
meines aufrechten Gangs

~~~

immer
nachdrücklicher
verlangt
meine Seele
nach Tiefe
sich zu erden
zu wurzeln

immer
kürzer die Zeiten
die ich bereit bin
im Seichten
zu verbringen

gegenläufig
die Suche
nach Weite
und
die zunehmende Strenge
in mir

vielleicht
weil mehr Werdendes
mehr Klarheit
verlangt

~~~

der Mut
den du brauchst
für den nächsten Schritt

ist die überraschende Frucht
des beharrlichen Wachsens
entlang den EinSchränkungen
des Lebens

und
die Angst
not-wendiges Zeichen
für das WahrNehmen
des rechten AugenBlicks

~~~

wenn du
aus Angst
vor EntTäuschung
zu wünschen vermeidest
entbehrst du
der VerWirklichung
aus eigener EntScheidung

wenn du
aus Furcht vor VerLust
BeGegnung verhinderst
verzichtest du
auf lebensspendende Wärme
aus eigener EntScheidung

wenn du
aufgibst
und nicht mehr zu träumen wagst
verschenkst du
die Möglichkeit zu leben
aus eigener EntScheidung

wenn du
dich endlich entscheidest
zu wünschen 
aus vollem Herzen
zu träumen
 mit ganzem Sein
zu leben 
aus eigener Kraft
dann öffnet sich deine Seele
der ewigen BeGegnung

~~~

da alles geboren wird
um nach eigenen Möglichkeiten
unter zufälligen BeDingungen
ganz zu leben
und irgendwann zu sterben
und sich einzuschwingen
in den ewigen Tanz

da es die Freiheit der Wahl
also nicht gibt
und dir unwiderruflich gewiss wird
dass Fülle nicht geschaffen werden kann
in der Zeit
sondern nur im AugenBlick
enthalten ist

wenn du zu ahnen vermagst
dass der letztendliche Sinn
jenseits allen Wissbaren wurzelt
dann kannst du beginnen
die Schönheit deines UnVollKommenSeins
zu spüren und zu genießen
als einzigartige Schwingung des Lebens
als GeSchenk der Wandlung allen Seins

dann gestatte dir jetzt achtsam zu sein
bereichere jeden AugenBlick
um VerGehendes und Kommendes
und
vergiss nie zu träumen

~~~

Bewahre
deine heilige Kraft 

Finde 
aufrichtigen AusTausch 
damit das Fließen gewährt wird 

Vertraue
vollkommen
und 
gib alles
aus dem tiefen Wunsch 
lebendigen Teilens 

Danke 
der Erde 
mit ganzem Sein

(aus den 46 WahrWorten mütterlicher Kraft)