WegWorte:
5. Weg-Gehen
du
bist
enterbt worden
von der GeWöhnlichkeit
des UnRechts
du weißt:
nichts
wirst du hinterlassen
außer einer Spur
nur zu sehen
mit den Augen der Liebe
vertraue
Liebe
heilt
jegliche Einsamkeit
~~~
nur immer schön brav sein
klein und bescheiden
verständnisvoll und nett
damit
nur keine
die gähnende Leere ahnt
die MutLosigkeit
und die Schwäche
nur immer den richtigen Ton
das passende Wort
zur rechten Zeit finden
damit alles stimmt
was ja doch nicht zusammen passt
und
nur gehalten wird
durch AnPassung
nur keine eigene Regung
nur keinen eigenen Traum
nur keinen AnSpruch
nur keinen Raum verlangen
für Leben
…
es könnte gewährt werden
~~~
ich kann keinen Sinn
mehr finden
in dem
was mann
hier Leben nennt
mich
kann ich hier
nicht mehr fühlen
ohne zugleich
den brennenden Schmerz
zu spüren
dieser ÜberLebensLüge
die VerGeblichkeit
alles GeSagten
versiegelt
den drängenden Fluss
meiner Klage
die mich nun
wegtreibt
~~~
die Ahnung
in mir
ist leibhaftig geworden
eindeutiges GeFühl
Gehen
WegGehen
was immer
auch kommen mag
ist stimmiger
und
sinnvoller
als zu bleiben
mit Staunen
und Dankbarkeit
spüre ich
die Kraft meiner Seele
~~~
verlasse
alles
was dich unglücklich
und unfrei
werden lässt
auch
wenn es sicherer scheint
zu bleiben
wage
den aufrechten Gang
im eigenen ZeitMaß
wilde Tiere
sterben
im GeHege
die
auf ihr eingeborenes Wissen
verzichten
überleben
durch Unterwerfung
~~~
mit BeFremden
das eigene EntFerntSein ahnen
das uralte FremdFühlen
auf’s Neue spüren
im FernWeh
verstehen
wie brüchig
VerBindungen sind
wenn HerzBeRührung fehlt
den Bruch
nicht mehr fürchten
auf BeFangenheit verzichten
sich dem AnSturm
der Träume
hingeben
Zeit
nicht mehr messen
sondern
fließen lassen
~~~
da ich weiß
dass ich weggehen muss
um meiner Seele willen
beginne ich
zu fürchten
dass mich das Sterben
einholen könnte
an dem Ort
den ich im Innersten
schon verlassen habe
~~~
wenn
dich
keine
Stimme
ruft
keine Seele
verlangt
wird
dein FremdSein
offenbar
findest du
den Weg
unter
deinen Füßen
~~~
wie
kann ich
Raum finden
in der Zeit
wenn
etwas
tief in mir
unbeirrt mahnt
keine Zeit zu verlieren
und
viertelherzige Vernünftigkeit
nichts mehr beschwichtigt
UnGeDuld
an den Seilen zerrt
in die ich mich noch gebunden habe
im Vertrauen
warte ich
auf das Kommende
~~~
ist
die Seele
wach
wird
das Warten
schwer
und
UnGeDuld
lässt
AllTägliches
schal werden
angesichts
der SehnSucht
endlich
aufzubrechen
~~~
rasch
werde ich
fremd
meine Sinne
nehmen
AbSchied
folgen
dem Herz
das schon auf dem Weg ist
nach Haus
~~~
unvermittelt
ganz überraschend
kurz vor
dem AbSprung
noch einmal
stehen bleiben
Atem holen
und
innehalten
das VerSäumte noch tun
das die Seele braucht
um frei zu gehen
ohne Schuld
~~~
im WegGehen
wird der Blick
schärfer
das EntFernen
lässt
ZusammenHänge
sichtbar werden
und
Schmerz
bricht hervor
der nur verdrängt war
aus Angst
vor EntTäuschung
Zorn
brennt
schwärende Wunden aus
~~~
nicht mehr
brav mitspielen
sondern
aus der Rolle fallen
mit Lust
aus der Reihe tanzen
sich wonnevoll häuten
wenn das Fell juckt
und
Altes zurücklassen
im eigenen Saft schmoren
und
hingebungsvoll
NabelSchau halten
~~~
es
bleibt
nur
tastend
zu suchen
IrrWege
zu wagen
und
auch
Verletzungen
den ZwischenRaum
zu durchqueren
in der ZwischenZeit
~~~
ganz gemächlich
wächst
aus der GeWohnheit
der VerLuste
GeLassenheit
die dich des Zitterns
enthebt
jeder GrenzGang
mindert
die Furcht
im GrenzLand
das du nun ruhiger betrittst
im Wissen
um die UnAusWeichlichkeit
jeder Schritt
den du gehst
wird
in der Tiefe
deiner Seele
geboren
und genährt
bis deine Kraft
reicht
für die BeWegung
deines Fußes
~~~
ich beginne
zu ahnen
jeder Schritt
auf dem gewundenen Weg
entfernt mich
vom AnKommen
dass das BeWusstSein
der wachsenden Schwingung
immer tiefer wird
dass es immer mehr werden
mit denen wahrhaftiger AusTausch geschieht
überraschend
nah und eng
die VerBundenheit
von Hartem und Weichem
von Leere und Fülle
von Licht und Dunkel
in mir
~~~
in der Fremde
wird es offenbar
die dort leben
wurzeln fest
dich treibt
die SehnSucht
die wohl weiß
das fremde Land
taugt zur Suche
nicht zum AnKommen
Heimat
findest du
nur im Innersten
wenn du
immer aufs Neue
ablegst
was fremd ist
ungewiss
was
dann
bleibt
~~~
im GrenzLand
leben
ist mir so vertraut
dass ich mich dort
als Fremde
sofort
angekommen fühlte
zu Haus
ein GeFühl
gerufen zu sein
von innen und außen
unten und oben
gestern und morgen
die SehnSucht
heim zu kommen
schlägt
Wurzeln
im steinig vertrauten Grund
von Mutter Erde
~~~
ich weiß nicht
wohin
mich mein Weg
führen wird
ich staune
bei jedem Schritt
wie ein Kind
das im Spiel
sich selbst
entdeckt
und
die eigene Sicherheit
im VerBundenSein
mit allem Lebendigen
wiederfindet
~~~
aus der GeBorgenheit
des UrSprungs
durch die Himmel
fallen
und
der Schwerkraft
folgen
irgendwann
aufschlagen
mehr oder minder hart
- je nach dem
dann wieder der SchwerKraft folgen
und einem Weg
ein Rinnsal werden
das irgendwo versickert
oder
einmündet
in einen Bach
einen See
einen Fluss
ein Meer
und
irgendwann zurückkehrt
in die GeBorgenheit des UrSprungs
um wieder durch alle Himmel zu fallen
~~~